Großes Interesse am Demenz-Infonachmittag
"Es ist immer wieder schwierig, Demenzerkrankte zu verstehen. Wir geraten an Grenzen, weil alle Erklärungen und Argumente bei 'unsinnigen' Äußerungen oder irrealen Wünschen der Erkrankten nicht helfen." so Sabine Tschainer-Zangl beim diesjährigen Demenz-Infonachmittag für pflegende Angehörige, der von der Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt bereits zum zweiten Mal organisiert wurde.
Im Rahmen ihres Vortrags "Demenzerkrankungen als Herausforderung für Partnerschaft und Alltag" beleuchtete die Diplom-Psycho-Gerontologin den Umgang mit herausfordernden oder aggressiven Verhaltensweisen von Erkrankten und zeigte Wege zu einer gelingenden Kommunikation auf. Sabine Tschainer-Zangl beschäftigt sich als Inhaberin des Instituts „aufschwungalt“ seit über 30 Jahren mit dem Thema Demenz und ist ehemalige 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. sowie Mitglied des Kuratoriums für Deutsche Altershilfe. "Herzliche Autorität" ist das Stichwort, dass sie den über 40 Anwesenden mit auf den Weg gibt, um herausfordernde Alltagssituationen zu meistern.
Ein weiterer Schwerpunkt des Nachmittags war der Vortrag von Gottfried Döllinger, Pflegeberater bei der AOK Landshut-Kelheim, der Fragen rund um das Thema Pflegebegutachtung beantwortete und Tipps und Tricks zur Vorbereitung an die Zuhörerinnen und Zuhörer weitergab. Im vergangenen Jahr waren 53% aller Pflegeanträge beim Medizinischen Dienst Bayern Erstanträge. Jeder fünfte davon wurde abgelehnt. Gottfried Döllinger ermutigte die Angehörigen daher, sich vor der Antragstellung beraten zu lassen, denn häufig fehlt das Wissen über die Kriterien der Pflegebedürftigkeit, die bei der Prüfung zugrunde gelegt werden.
Insgesamt war der Demenz-Infonachmittag ein großer Erfolg und bot den pflegenden Zu- und Angehörigen nicht nur wertvolle Informationen, sondern auch die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Unterstützung zu finden.