"Wenn die Seele krank ist …" – Informationsveranstaltung im Landratsamt Kelheim stieß auf großes Interesse

11. November 2025: Mit großem Interesse nahmen zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes Kelheim an der Informationsveranstaltung „Wenn die Seele krank ist … Umgang mit Menschen, die sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinden“ teil. Die Veranstaltung wurde gemeinschaftlich von der Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim, dem Gesundheitsamt Kelheim und dem Personalrat organisiert. Ziel war es, Wissen zu psychischen Erkrankungen zu vermitteln, Berührungsängste abzubauen und die Handlungssicherheit im Umgang mit betroffenen Bürgerinnen und Bürgern zu stärken.
Einblicke in die seelische Gesundheit – Ärztin Judith Lang erläutert Grundlagen psychischer Erkrankungen

Judith Lang, Ärztin am Gesundheitsamt Kelheim, führte in ihrem Vortrag „Was ist schon normal? – Seelische Krankheiten verstehen“ in die Vielfalt psychischer Erkrankungen ein. Sie vermittelte grundlegendes Wissen über Symptome, Ursachen und Ausdrucksformen seelischer Krisen und betonte die Bedeutung von Offenheit und Empathie im Umgang mit Betroffenen.

Den Auftakt machte Judith Lang, Ärztin am Gesundheitsamt Kelheim, mit ihrem Vortrag „Was ist schon normal? – Seelische Krankheiten verstehen“. Sie erläuterte anschaulich die Vielfalt psychischer Erkrankungen und zeigte auf, wie sich seelische Krisen im Verhalten von Betroffenen äußern können. Anhand praxisnaher Beispiele machte sie deutlich, dass psychische Erkrankungen häufig unsichtbar beginnen und dennoch eine ebenso ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigung darstellen wie körperliche Leiden. Ihr Appell: mehr Verständnis, weniger Stigma und eine offene Haltung im beruflichen wie privaten Umfeld.

Im Anschluss widmete sich Dr. Stefan Gerhardinger, Diplom-Psychologe und Leiter des Bereichs Sozialpsychiatrie beim Caritasverband der Diözese Regensburg, dem Thema „Wie zeigen sich Seelenkrisen und wie gehe ich damit um?“. Er beleuchtete typische Situationen, in denen Mitarbeitende in der Verwaltung mit psychisch belasteten Menschen in Kontakt kommen und gab wertvolle Handlungsempfehlungen für einen respektvollen Umgang und gelingende Abgrenzung. Besonders hob er hervor, dass Empathie, klare Kommunikation und Ruhe entscheidende Faktoren sind, um auch in emotional herausfordernden Gesprächen professionell zu bleiben.

„Das große Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigt, wie wichtig das Thema ist. Psychische Erkrankungen betreffen viele Menschen direkt oder indirekt. Mit dieser Veranstaltung konnten wir Wissen vermitteln, Verständnis fördern und dazu beitragen, dass Unsicherheiten im Umgang mit Betroffenen abgebaut werden.“ 

Franziska Häffner, Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim

Abgerundet wurde das Programm durch Ralf Schledorn vom Gesundheitsamt Kelheim, der das regionale Hilfesystem vorstellte. Er gab einen Überblick über bestehende Unterstützungsangebote, Kooperationspartner und Zugangswege für Betroffene und Angehörige in der Region. Besonders bereichernd war, dass einige dieser Einrichtungen wie die Fachstelle für seelische Gesundheit/Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi) und die Fachambulanz für Suchtprobleme des Caritas-Verbands für den Landkreis Kelheim e.V. oder auch das Team des Gesundheitsamtes vor Ort waren und sich persönlich präsentierten. So konnten die Teilnehmenden direkt mit den Fachkräften ins Gespräch kommen und wertvolle Kontakte zu regionalen Ansprechpartnern knüpfen.

Ein interaktiver Teil rundete die Veranstaltung ab: Im kollegialen Austausch konnten die Teilnehmenden mitteilen, welche Themen sie künftig vertiefen möchten und wo sie in ihrem Arbeitsalltag besondere Herausforderungen im Umgang mit psychisch belasteten Menschen sehen. 

Parallel zur Veranstaltung ist im Ausstellungsbereich des Landratsamtes (2. Stock) bis zum 14. November die Ausstellung „Ein Wir ist stärker als ein Ich!“ des Vereins Mutmachleute e.V. zu sehen – gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Sie setzt ein starkes Zeichen für Offenheit, gegenseitige Unterstützung und Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen.