Großes Interesse am Demenz-Screeningtag
Dieser Frage konnten Bürgerinnen und Bürger auf den Grund gehen und im Rahmen des ersten Demenz-Screeningtags im Landkreis Kelheim ihre Gedächtnisleistung kostenfrei und mithilfe eines wissenschaftlichen Kurztests überprüfen lassen. Die Termine waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht – mehr als 60 Personen aus dem ganzen Landkreis nahmen das von der Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim organisierte Angebot zur Früherkennung in Anspruch. Sogar eine Warteliste wurde nötig.
„Die große Nachfrage macht deutlich, dass das Thema Demenz die Menschen beschäftigt. Ich freue mich, dass wir durch die Kooperation mit digiDEM Bayern eine niedrigschwellige und kostenlose Möglichkeit der Früherkennung anbieten konnten.“ – Landrat Martin Neumeyer
Einer deutschen Studie zufolge leben 60 Prozent der an Demenz Erkrankten ohne eine gesicherte Diagnose. Gleichzeitig wird die Demenz-Diagnose meist sehr spät und häufig erst bei fortgeschrittener Symptomatik gestellt. Wer eine gesicherte Diagnose hat, kann jedoch gezielt Beratungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen, die das Leben mit Demenz erleichtern können. Beim Screeningtag im Kurhaus in Bad Gögging ergab in etwa jede fünfte Testung einen abklärungsbedürftigen Befund. Dies unterstreicht, wie bedeutsam Demenz-Früherkennung ist.
„Mit dem Demenz-Screeningtag konnten wir unsere bestehenden Angebote rund um das Krankheitsbild noch einmal um einen wichtigen Baustein erweitern. Je früher eine Demenz erkannt wird, desto früher lernen Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen mit den Krankheitssymptomen umzugehen.“ – Franziska Neumeier, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim
Mit vor Ort in Bad Gögging waren neben dem Organisator des Demenz-Screeningtages, der Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim, auch Gottfried Döllinger (Pflegeberater der AOK Landshut-Kelheim), Peter Daniels und Nicola Karl (Leitung der Caritas-Tagespflegen Bad Abbach bzw. Pfeffenhausen) sowie Christian Gabler (Seniorenbeauftragter des Landkreises Kelheim). Diese versorgten die Anwesenden mit Informationen rund um das Thema Demenz und standen als Ansprechpartner für individuelle Fragestellungen zur Verfügung.
digiDEM Bayern befragt im Rahmen einer Studie bereits seit Januar 2021 Menschen mit kognitiven Einschränkungen sowie ihre pflegenden An- und Zugehörige. Ziel ist es, mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse die Lebensbedingungen der Betroffenen zu verbessern und ihnen digitale Unterstützungsangebote bereitzustellen.