„Es ist vorbei und wirkt noch nach“ – Demenz-Infonachmittag rückt belastende Lebensereignisse in den Fokus

06. Oktober 2025: Zahlreiche pflegende Angehörige folgten am Donnerstag, den 2. Oktober 2025, der Einladung der Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim und des Gesundheitsamts zum Informationsnachmittag „Demenz – was nun?“ in den Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Kelheim. Die Veranstaltung bot eine wertvolle Plattform für Information, Austausch und gegenseitige Unterstützung rund um das Thema Demenz.
Der Infonachmittag Demenz bot fachlich fundierte Einblicke und praxisnahe Unterstützung im Umgang mit Demenz

Organisatorin Franziska Häffner (r.) mit den Referentinnen Sabine Tschainer-Zangl, Müge Borst und Christiane Utz (v.l.) beim Demenz-Infonachmittag im Landratsamt Kelheim.

Im Zentrum des Nachmittags stand der Vortrag „Es ist vorbei und wirkt noch nach – Demenz und die Auswirkung von belastenden Lebensereignissen in der Familie“ von Sabine Tschainer-Zangl. Die erfahrene Diplom-Psycho-Gerontologin vom Institut „aufschwungalt“ spannte einen Bogen zwischen biografischen Belastungen, traumatischen Erlebnissen und deren möglichem Einfluss auf das Verhalten von Menschen mit Demenz. Mit viel Praxisbezug und tiefem Verständnis für die Situation von Angehörigen vermittelte sie nicht nur wissenschaftlich fundiertes Hintergrundwissen, sondern auch konkrete Handlungsmöglichkeiten für den oft herausfordernden Pflegealltag.

„Viele Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz lassen sich nur verstehen, wenn man ihre Lebensgeschichte kennt. Unser Ziel war es, pflegenden Angehörigen dafür neue Sichtweisen und ganz praktische Hilfen an die Hand zu geben.“ – Franziska Häffner, Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim

Im Anschluss daran informierte die Betreuungsstelle des Landratsamtes in einem kompakten Kurzvortrag über Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung – wichtige rechtliche Grundlagen, die für viele pflegende Angehörige im Umgang mit fortschreitender Demenz eine entscheidende Rolle spielen.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine offene Austauschrunde bei Kaffee, Kuchen und kleinen Häppchen. In entspannter Atmosphäre konnten sich die Teilnehmenden vernetzen, eigene Erfahrungen teilen und gegenseitig Tipps und Unterstützung geben. Viele nutzten die Gelegenheit, um ihre Fragen loszuwerden und mit Fachkräften sowie anderen Betroffenen ins Gespräch zu kommen.

Der Informationsnachmittag machte erneut deutlich, wie groß der Unterstützungsbedarf für pflegende Angehörige ist – und wie wichtig Veranstaltungen sind, die Wissen vermitteln, Orientierung geben und Mut machen.