Automatisierter Externer Defibrillator (AED)
Etwa 65.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen plötzlichen Herzstillstand – bei etwa 60.000 von ihnen verläuft dieser sogar tödlich. In Bayern erleiden pro Jahr etwa 30.000 Menschen einen Herzinfarkt, für den Landkreis Kelheim liegt die Zahl der Betroffenen im Verhältnis sogar noch höher. Umso wichtiger ist deshalb eine flächendeckende Versorgung mit Defibrillatoren – vor allem in ländlichen Regionen.
Der Freistaat Bayern unterstützt seit 2021 im Rahmen der „AED-Förderrichtlinie“ (AED = Automatisierter Externer Defibrillator) die Anschaffung von AEDs zur Laienreanimation, um in Fällen des plötzlichen Herztodes mögliche irreversible Schäden und das Eintreten des Todesfalls zu verhindern bzw. zu verringern, wie es in der Richtlinie heißt. Voraussetzung ist, dass die jeweiligen Landkreise, die eine Anschaffung eines AEDs anstreben, Mitglied einer Gesundheitsregionplus sind.
Bereits im vergangenen Jahr und damit schon vor dem Start der Gesundheitsregionplus im Landkreis Kelheim erreichten das Landratsamt zahlreiche Anfragen aus verschiedenen Stellen im Landkreis, die Interesse bekundeten, an entsprechenden, durchgängig öffentlich zugänglichen Aufstellungsorten einen AED zu installieren. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Interessenten jedoch auf unbestimmte Zeit vertröstet werden, da die Gesundheitsregionplus noch nicht beschlossen war und die AEDs somit nicht in den Geltungsbereich der Förderrichtlinie fielen. Mit dem Start der Gesundheitsregionplus im Landkreis Kelheim zum 01. Juni 2022 wurden erneut zahlreiche Förderanträge bei der Geschäftsstelle eingereicht, um eine flächendeckende AED-Versorgung im Landkreis zu gewährleisten. Aber auch dieses Mal konnten die Anträge nicht genehmigt werden wie Franziska Neumeier, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus, erklärt: „Leider ist die Förderung der AEDs den Landkreisen oder kreisfreien Städten vorbehalten, die bereits zum Start der Förderrichtlinie, also zu Beginn des Jahres 2021, Gesundheitsregionplus waren. Trotz umfangreicher Bemühungen und zahlreicher Nachfragen an den entsprechenden Stellen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration sowie der Regierung von Niederbayern konnten wir keine Lösung erzielen, die eine Ausschüttung von Fördergeldern an den Landkreis Kelheim zur Folge hat. In Hinblick auf die Gesundheitsversorgung gerade im ländlichen Raum bedauern wir dies natürlich sehr und hoffen, dass die Regierung in naher Zukunft noch einmal eine Förderung auf den Weg bringt.“
Nichtsdestotrotz möchte die Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus darauf aufmerksam machen, dass im Landkreis bereits an zahlreichen Stellen AEDs zur Laienreanimation installiert sind. Hierfür stehen virtuelle AED-Karten wie auf der Seite der Initiative Definetz e.V., die auch mobil als App verfügbar sind, zur Verfügung. Zudem sind dort Tipps zum Verhalten bei Notfällen und zum Umgang mit AEDs zu finden. „Wichtig ist, dass sich jeder mit dem Thema Erste Hilfe auseinandersetzt, denn bei vielen dürfte der letzte Kurs schon eine Weile her sein. Vor allem ist aber entscheidend, dass man im Notfall etwas unternimmt und gerade bei der Bedienung der AEDs kann man durch die automatisierte Ansage und kontinuierliche Herz- und Pulsfrequenzmessung des Gerätes nichts falsch machen“ so die Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus.